Dienstag, 5. Mai 2015

Unsere eigentliche Bestimmung - nach Aristoteles



Gelegentlich bin ich der Auffassung begegnet, dass es eigentlich keinen Sinn mache, groß über den Sinn des Lebens nachzudenken. Wenn es ihn tatsächlich geben sollte, bliebe er uns sowieso verborgen. Stattdessen wäre es am sinnvollsten, einfach zu leben.
      Ich persönlich finde aber den Ansatz des Aristoteles interessanter. Der besagt nämlich, dass die menschliche Fähigkeit über das Leben nachdenken zu können gleichzeitig eine dem Menschen gestellte Aufgabe ist. 

     Er leitet diesen Gedanken quasi aus der Tier- und Pflanzenwelt ab. Dort sind die angeborenen Mittel und Fähigkeiten gekoppelt mit ihrer Ausübung. Ein Adler, der Flügel und „Greifer“ hat, würde an seiner Bestimmung vorbeileben und verhungern, wenn er nicht auch Beides zur Anwendung bringen würde. Auch ein Apfelbaum, der keine Äpfel hervorbringen würde, würde seiner naturgegeben Bestimmung nicht gerecht.

Wenn dem Menschen die Erkenntnisfähigkeit also wirklich innewohnt, und wer wollte dies bezweifeln, so sollte er sie auch anwenden. Letztlich wohl auch mit dem Ziel, um mit Goethes Faust zu sprechen, zu erkennen „was die Welt in ihrem Innersten zusammenhält.“ 
      In diesem Sinne ist es letztlich egal, ob Suche nach dem letzten Sinn, der absoluten Wahrheit zu einem Ergebnis führt oder nicht. Der Mensch muss, will er sich und seine angeborenen Fähigkeiten nicht verleugnen, zum Forscher und Wahrheitssucher werden.
      Und dies muss nicht erfolglos verlaufen. Um im Bilde zu bleiben: Wenn der Adler mit seinen angeborenen Fähigkeiten auch tatsächlich Beute macht, warum sollte der Mensch nicht auch erkennen können, was die Welt in ihrem Innersten zusammenhält!? 


Mehr zu diesem Thema kann man auf meiner Homepage lesen. Durch dramatische Erlebnisse bin ich 1985 zum christlichen Glauben gekommen. In „Im Banne des Bösen“ habe ich sie niedergeschrieben. Viel Spaß und persönlichen Gewinn beim Lesen der Geschichte!(1)

(1) Im Banne ...