Sonntag, 23. Oktober 2016

Drum prüfe, wer sich ewig binden will




Nicht die intellektuelle Sicherung des Fürwahrhaltens, sondern die existentielle Sicherung des Vertrauens gibt dem religiösen Glauben seine Kraft (Friedrich von Weizsäcker)
Ich finde, dass die Sache hier auf den Punkt gebracht wird. Ein bloßes Fürwahrhalten ohne eine existentielle vertrauensvolle Bindung kann man kaum als einen Glauben im religiösen Sinne bezeichnen.

Aber ist es nun egal, was man glaubt? Hauptsache man bindet sich existentiell und vertrauensvoll? Natürlich nicht!

Ich bin immer wieder überrascht, wie existentiell und vertrauensvoll sich Hinduisten, Buddhisten und Muslime ihrer "Wahrheit" hingeben. Dennoch glaube ich, dass sie sich an einen Irrtum gebunden haben und sich demzufolge auf einem Irrweg befinden.

Bin ich intolerant? Ja, in der Wahrheitsfrage schon! Denn es wäre niemandem gedient, wenn ich - wider besseren Wissens - Ramakrishnas Irrtum bestätigen würde:  
  "Ich habe alle Religionsbräuche geübt: den Hinduismus, den Islam, das Christentum, und ich bin auch die Wege der verschiedenen Sekten des Hinduismus gegangen, und ich habe gefunden, dass es derselbe Gott ist, zu dem sie alle streben, wenn auch auf verschiedenen Wegen ..." (Ramakrishna)

Aber wieso bin ich mir so sicher, dass ich nicht ebenfalls ein Irrender bin? Nun, das hängt zentral  mit meinen Erlebnissen aus dem Jahre 1985 zusammen:
  Wovon ich in "Im Banne des Bösen" erzähle, ist vollkommen jenseits unserer üblichen Alltagswelt, aber wirklich so geschehen. Es ist - wenn man so will - ein tiefer Blick hinter die Kulissen ...
 ich berichte klar und deutlich von den erschreckenden Dingen, die ich damals im Spiritismus erlebt habe, aber auch wie mich völlig unerwartet und mit großen Fügungen - nach meinem Verständnis - der Gott meiner Kindheit aus dem Schlamassel befreit hat. Eine Geschichte, die ihresgleichen nicht so schnell finden dürfte ... hier lesen

Ich habe - für mich - geprüft und befunden, dass folgende Aussage stimmt:



Dienstag, 29. März 2016

Warum ich kein Naturalist geworden bin






Es im Alter von 26 Jahren, also 1983 oder 1984, als ich "Der Abbau des Menschlichen" von Konrad Lorenz las, in der gewisser Weise um eine recht lebendige Darstellung und Untermauerung der Evolutionstheorie ging. Natürlich war ich schon in der Schule damit in Berührung gekommen, aber sie hatte mich - ehrlich gesagt - nicht sonderlich interessiert oder beeindruckt.

Dieses Mal aber war das anders. Ich war wirklich beeindruckt von dem Lorenzbuch. Plötzlich dämmerte mir, dass dies ja im Grunde genommen bedeuten würde, dass ich lediglich Natur wäre und mit meinem Ableben nicht mehr weiterexistieren würde. Ein Gedanke, der mir recht unangenehm war,  Aber mir jetzt doch recht bedeutsam erschien!


Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mit der Frage eines Weiterlebens nach dem Tode nicht weitergehend beschäftigt gehabt. Alle meine Bemühungen waren mehr oder  weniger darauf gerichtet in dem diesseitigen Leben glücklich zu werden. Wovon ich damals aber "Lichtjahre" entfernt zu sein schien. 

In gewisser Weise war ich damals ein Agnostiker oder  Ignostiker, also der sich bezüglich des Weiterlebens nach dem Tode  nicht festgelegt hatte und dies im Grunde genommen auch nicht für nötig hielt. Aber das Lorenzbuch hatte mich aufgewühlt und arbeitete wohl innerlich in mir.

Jedenfalls stand ich eines Tages alleine auf dem Balkon eines Freundes und blickte in die Ferne,  als mir plötzlich - wie aus heiterem Himmel - der Gedanke kam: Wenn wir Menschen wirklich nur Natur sind, dann wäre ja (fast) Alles erlaubt. Dann gibt es eigentlich keine wirklichen moralischen Regeln oder Verbote! Alles wäre  erlaubt, man dürfte sich nur  nicht erwischen lassen!  

Für jemanden wie mich mit einer katholisch-moralischen  Erziehung ein geradezu revolutionärer Gedanke. Gut, dachte ich, wenn die  Evolutionstheorie wirklich stimmt - und dies erschien mir nicht abwegig -  und ich wirklich nur dieses eine Leben habe, warum dann nicht konsequent meinen Vorteil suchen?
  
Ein paar Augenblicke ließ ich diese Frage voll auf mich wirken. Und dann überlegte ich, ob ich mich für eine solche vorteilssuchende Lebensweise entscheiden sollte. In diesem Moment hatte wirklich nicht viel gefehlt und ich hätte mich beinahe zum Naturalismus bekehrt, mit den zuvor beschriebenen Konsequenzen.

Aber plötzlich wurde mir richtig mulmig zumute und mir war als ob mich eine innere Stimme warnte: "Lass das besser!"  Ok, dachte ich , ich lass es lieber! Und irgendwie fühlte ich mich erleichtert, als ich kurz danach wieder in die Wohnung des Freundes zurückkehrte ... Damals wusste ich noch nicht, dass ich knapp ein Jahr später mich genau in die andere Richtung - nämlich  zum christlichen Glauben - bekehren würde: Meine Bekehrungsgeschichte
 

    

Eine menschliche Kernfrage




Das Begreifen der eigenen Sterblichkeit geschieht früher oder später wohl bei fast jedem Menschen. Aber das ist ja möglicherweise nur die halbe Wahrheit. Vielleicht gibt es ja ein Leben nach dem Tode!
Ich glaube, dass man die Menschheit in Bezug auf dies Frage in vier Hauptgruppen aufteilen kann: 

1. Es gibt ein Leben nach dem Tode
2. Es gibt vielleicht ein Leben nach dem Tode
3. Es gibt kein Leben nach dem Tode
4. Man kann (oder will)  nicht wissen ob es ein Leben nach dem Tode gibt


Dies sind wie gesagt jetzt nur die vier Hauptgruppen. Analog werde ich von 1. Gläubigen 2. Agnostikern 3. Naturalisten und 4. Ignostikern sprechen. Wer möchte kann sich da ja versuchsweise gleich mal selber einordnen. Ich vermute, wenn man in unserem Kulturkreis eine statistische Erhebung bezüglich dieser Frage machen würde, würde es keinen klaren Favoriten geben. 
    Ich war viele Jahre meines Lebens – zwischen dem 14.- 27. Lebensjahr ein Ag- bzw. Ignostiker. Und dies halte ich auch für eine vernünftige Grundeinstellung, solange man nicht meint vernüftige Gründe für eine andere Überzeugung zu haben. Als Ag- bzw. Ignostiker hält man sich – weitweise oder vielleicht für immer - sozusagen in einer Art neutralen Zone auf. 
    Eine Festlegung als Gläubiger oder Naturalist, sei sie nun bewusst oder unbewusst geschehen, beinhaltet die Möglichkeit des hundertprozentigen Irrtums, denn in dieser Frage gibt es letztendlich nur eine Wahrheit. Entweder es geht nach dem Tode weiter oder eben nicht.


Und was ist nun? Können wir es nun wissen oder nicht? Gibt es klare und überzeugende Argumente für einen Standpunkt, der alle anderen drei Möglichkeiten aussticht? Wir werden sehen …!?

Wer möchte, kann sich ja hier schon mal etwas einlesen: Der Tod muss nicht das Ende bedeuten!?